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Hinweis 4: Mehr Ausbau-Optionen

Hinweis 4:
Der völlig richtigerweise(!) für einen Ausbau vorgeschlagene Streckenabschnitt Vordingborg – Ringsted wird in seinem derzeitigen Zustand (120/140 km/h) genauso schnell befahren, wie dies für Berlin – Rostock nach dem Ausbau auf 160 km/h derzeit geplant ist.
Es erscheint unter diesen Bedingungen politisch klug, wenn sich das Arbeitsprogramm auch mit den Auswirkungen weiterer Ertüchtigungen auf deutscher Seite beschäftigte.

Vordingborg – Ringsted ist 54,175 km lang. Streckengeschwindigkeit ist 140 km/h, rund um die Bahnhöfe Vordingborg, Lundby, Næstved, Glumsø und Ringsted jeweils 120 km/h. Die Strecke wird von Regionalzügen mit Halt in Vordingborg, Næstved und Ringsted in 30 Minuten befahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt also 108 km/h, bei einem Haltepunktabstand von gut 25 Kilometern.

Berlin – Rostock ist auf direktem Weg, Lehrter Bahnhof – Nordbahn – Plaaz – Rostock, ca. 216 Kilometer lang. Nach der Ertüchtigung auf 160 km/h ist nach bisherigen Aussagen eine Reisezeit von 2 Stunden geplant. Die Durchschnittsgeschwindigkeit würde dann auf 108 km/h steigen.
Nachvollziehbare Gründe für ein solches Ergebnis, wie zum Beispiel eine extrem hohe Streckenbelastung, sind auf dieser Route heute nicht mehr erkennbar.

Bleibt es dabei, daß eine deutsche Tempo-160-Ertüchtigung die Fahrzeit einer dänischen 120/140km/h-Strecke zum Ergebnis hat, ergibt sich für die Diskussion innerhalb Dänemarks eine wenig überzeugende Situation: Die für Dänemark vorgeschlagenen Ertüchtigungen gewinnen dann ungefähr so viel Zeit, wie zuvor in Deutschland verlorengegangen ist gegenüber dem, was von einer flachen, mäßig befahrenen 160km/h-Strecke billigerweise im Ergebnis erwartet werden darf.

Betrachtet man diese Situation, muß für die öffentliche Diskussion in Dänemark ein naheliegendes Mißverständnis vorausgesehen werden: Das Mißverständnis, Nachteile einer wenig gelungenen Ertüchtigung zwischen Berlin und Rostock sollten nun mit dänischen Steuergeldern ausgeglichen werden. Auch wenn es so nicht intendiert ist, ändert dies nichts an der Tatsache, daß es schwerfiele, eine derartige Wahrnehmungsweise plausibel zu widerlegen. Ich schlage deshalb vor, in diesem Untersuchungsprogramm die Ertüchtigung von Ringsted – Vordingborg zusammen mit der billigsten Möglichkeit zu erörtern, auf deutscher Seite die Fahrzeit weiter zu vermindern. Dies könnte bedeuten, Überlegungen anzustellen, wie zwischen Rostock und Warnemünde die Vorkriegs-Fahrzeit der D-Züge (1939: 11 Minuten, 1914: 15 Minuten) wieder erreicht werden kann.

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