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Hinweis 14: Westdeutschland – København

Hinweis 14 (mit Karte auf Seite "Verkehrspotentiale"):
Quellen und Ziele für den Dänemark-Verkehr sind im ostdeutschen Korridor punktförmig, in Westdeutschland flächig angeordnet. Die westdeutsche Fläche wurde von der DB durch eigenes Handeln beträchtlichenteils an den Flugverkehr abgetreten. Es gilt zu untersuchen, ob dieser Verkehr rückgewinnbar und dann rentabel fahrbar ist, wenn man ihn mit Verkehren aus Westdeutschland nach Mecklenburg-Vorpommern bündelt.

Lüneburg und Lübeck sind durch eine eingleisige Hauptbahn hoher Kapazität¹ verbunden. Bis vor ca. 10 Jahren diente diese Strecke als schnelle Abkürzung nach Skandinavien. Genutzt wurde sie insbesondere von den nach Süden gerichteten Langläufen nach München, Rijeka, Rom, Biasca. Die kürzeste Fahrzeit Lüneburg – Lübeck erreichte vor 15 Jahren der Tirol-Expreß Kopenhagen – Innsbruck: 50 Minuten.

Künftig wird Fahrzeitgleichheit zwischen Büchen – Puttgarden – Nykøbing F und Büchen – Warnemünde – Nykøbing F bestehen, falls neben den unter Hinweis 13 aufgeführten noch folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  1. Büchen – Hagenow Land 230 km/h (zu erwarten)
  2. Hagenow Land – Rostock 160 km/h (mit Einschränkungen zu erwarten)

Noch vor 10 Jahren war es so, daß in den Zügen Kopenhagen – Hamburg nur eine kleine Minderheit nach Hamburg reiste, die Mehrheit bewegte sich über Hamburg hinaus. DB und DSB haben sich dennoch zu einem Vorgehen entschlossen, das

Obwohl Skandinavien im Flugverkehr ein Hochpreismarkt ist, durfte der Flugverkehr anschließend ungewöhnlich hohe Zuwachsraten verzeichnen, während der Eisenbahnverkehr auf der Vogelfluglinie überproportionale Verluste hinnehmen mußte.

Es sollte daher untersucht werden, ob diese aktiv an den Flugverkehr abgegebene sechsstellige Verkehrsmenge rückgewinnbar wäre, wenn zwei bis drei Direktzüge (Köln/Frankfurt/Xyz) – Hannover – Schwerin – Rostock – Kopenhagen pro Tag auf dem zeitschnellsten Weg, an Hamburg vorbei, angeboten würden.

Auch ein gut gestalteter Schnellverkehr ab Warnemünde wird mit den Preisen in Puttgarden nicht voll konkurrieren können. Die Führung via Lüneburg – Büchen – Schwerin – Rostock statt Lüneburg – Büchen – Lübeck müßte also eine deutlich höhere Auslastung im Binnenverkehr garantieren können, um einen etwas höheren Überfahrtspreis der Fähre zu kompensieren.

¹ Die hohe Streckenkapazität wird für einen Direktverkehr nach Mecklenburg-Vorpommern nur dann noch vorhanden sein, wenn die Landesregierung ein Auge darauf hat, daß die vorhandenen Zugkreuzungsmöglichkeiten nicht im Rahmen einer Streckenausbaumaßnahme der DB ausgebaut werden.

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