Hinweis 10:
Die Vermeidung von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Seestrecke ist wertvoller als Geschwindigkeit.

Für die Schnellfähre "Delphin" beginnt bereits 3 Kilometer vor der Hafenmole von Warnemünde eine langsame Revierfahrt. Auf der kurzen Route nach Gedser hätte eine weitgehende Vermeidung dieser Beschränkungen für eine 36 Knoten schnelle Fähre den gleichen Effekt wie eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf 41 Knoten.

Die vor Warnemünde geltenden Sonderregeln für Schnellfähren sind nicht durch Gefahren für den Schiffsverkehr motiviert, sondern dienen dem Küstenschutz, insbesondere dem Schutz sehr junger Badegäste am Strand von Warnemünde.

Das Arbeitsprogramm sollte daher eine Machbarkeitsstudie enthalten, die sich damit beschäftigt, wie der gewünschte Effekt an der Küste mit weniger starken Einschränkungen erreicht werden kann. In Frage kommen:

• Konstruktive Maßnahmen am Schiff. Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs vermindern fast immer auch die Wellenbildung.
• Bebaggerung des Meeresgrundes, um eine Bremsstrecke mit einer für die jeweilige Geschwindigkeit vorteilhaften Wassertiefe zu schaffen, sofern die örtlichen Verhältnisse dies zulassen.¹

¹ Als Beispiel für solche Bemühungen sei auf die Patentschrift United States Patent 6,171,021 B1 vom 9. Januar 2001, "Method and apparatus for reducing the wake wash of vessels in shallow waters", verwiesen, die aus Untersuchungen hervorging, wie die Wellenbildung des Stena Line HSS vor Harwich reduziert werden könne.